Sonderpostwertzeichen zum Tag der Briefmarke 2010

Das Sonderpostwertzeichen zum Tag der Briefmarke 2010 zeigt ein Plakat der Reederei Albert Ballins zum Schiffsverkehr im Seebäderdienst von Hamburg zu Destinationen auf den Nordsee-Inseln und dem Fahrplan dazu. Hingewiesen wird außerdem auf die Beförderung von Post im Auftrag der „Kaiserlich Deutschen Post. Abgebildet ist der Turbinen-Schnelldampfer Cobra I.

 

Nach der Gründung der Seebäder auf den Nordseeinseln sind regelmäßige Schiffsverbindungen eingeführt worden. Mit den dabei eingesetzten Schiffen wurden in Zusammenarbeit mit der Post auch Postsendungen befördert. Zu den Betreibern dieses Seebäderdienstes gehörte auch die Hamburger Dampfschiff-Reederei Gesellschaft, deren Eigentümer, Albert Ballin, 1899 Generaldirektor der HAPAG wurde. Die Reedereien warben gerne mit ihren Postdienstleistungen, waren sie doch ein Argument für ihre Seriosität und Zuverlässigkeit. Von Ballins Unternehmen stammt das Plakat auf dem Wert zum Tag der Briefmarke, ist also insoweit eigentlich kein Postplakat. Es befindet sich im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.

 

Die Cobra I war ein Turbinen-Schnelldampfer mit zwei Seitenrädern. Sie hatte zwei Masten, zwei Schornsteine und konnte 912 Deckspassagiere aufnehmen. Tonnage: 1 146 BRT, Länge: 80,70 m, Breite: 10,10 m. Ihre Geschwindigkeit betrug 14,5 Knoten.

 

Sie lief als Cobra am 2. März 1889 für die Reederei G. J. Burns vom Stapel. Im April desselben Jahres wurde sie als St. Tudno von der Liverpool & North Wales S.S. Company in Betrieb genommen.

 

Die Reederei Ballins kaufte das Schiff 1890 und gab ihm seinen ursprünglichen Namen Cobra zurück. Sie wurde nun im Seebäderdienst auf der Route Hamburg - Helgoland - Sylt eingesetzt.

 

Im Winter 1902/03 wurde die Cobra an die Hapag verchartert und verkehrte nun bis 1913 winters auf der Linie zwischen Genua und der französischen Riviera. Sommers blieb sie im Seebäderdienst. 1915 übernahm HAPAG die Nordseelinie und die Cobra, die ihre Route beibehielt.

 

Nach dem I. Weltkrieg wurde das Schiff 1919 an Frankreich abgegeben, kam aber 1920 wieder zur Hapag zurück, die sie bis Dezember 1921 auf der angestammten Nordseeroute einsetzte. Danach wurde die Cobra an die Wismarer Firma Mahr & Beyer zum Abwracken verkauft. Verschrottet wurde Cobra 1922.

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Die Cobra I

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